Frauen verlieren Pokalhalbfinalspiel gegen SV Alberweiler II 1:2
Die Tür zum Endspiel um den Verbandspokal stand für die Spvgg Berneck/Zwerenberg weit offen, aber das Halbfinale lief gegen die Schwarzwälderinnen. Der Anschlusstreffer fiel erst in den letzten zehn Minuten und damit viel zu spät, um dem Spiel noch eine Wende geben zu können.
Die Mannschaft von Trainer Sven Strücker hatte ihre Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden. Die Berneckerinnen mussten immer wieder den zweiten Bällen hinterher laufen. Die landeten – wie von einem Magneten angezogen – ein ums andere Mal beim Gegner. Die Spvgg Berneck/Zwerenberg wollte, konnte jedoch nicht. Es war ein Spiel, das stark an die Geschichte vom Hasen und dem Igel erinnerte. Immer wieder war eine Spielerin des SV Alberweiler einen Tick schnell als die Berneckerinnen.
Lara Kutscher und Chiara Amzovki machten von Anfang an über die Außenpositionen mächtig Druck, und Selina Gaus machte im Abwehrzentrum ein überragendes Spiel. Die quirlige Romana Neuß sorgte als echte Spitze ein ums andere Mal für Verwirrung in der Abwehr der Einheimischen.
„Wir waren zu zögerlich, irgendwo verunsichert. Uns hat heute der Mut gefehlt“, so Sven Strücker, der freilich alles versuchte, dem Spiel seiner Mannschaft neue Impulse zu geben.
Eine Halbchance nach 31 Minuten, die erste Ecke nach 35 Minuten, trotz des Engagements war auf Bernecker Seite vom Pokalfieber der zurückliegenden Begegnungen wenig zu spüren. Es ging gleich mit zwei, drei brenzligen Situationen los, Ramona Neuß verpasste per Heber die frühe Führung (4.). Dass es nach 20 Minuten noch 0:0 stand, lag wesentlich an Torfrau Nicole Ehnis, die einen starken Tag erwischte.
Beim 0:1 (23.), einem Flachschuss an den Innenpfosten, konnte sie jedoch nichts machen. Bei der nächsten Chance von Neuß warf sie sich mutig dazwischen, den zweiten Versuch von Lara Kutscher wehrte sie ab, der dritte strich am langen Pfosten vorbei. Nach einer halben Stunde hätte der Fisch schon geputzt sein können.
Das passierte dann kurz vor der Halbzeit. Erneut hatte Lara Kutscher eine weite Flanke in den Strafraum gezogen. Die Bernecker Verteidigung wähnte den Ball im Aus und hatte beim Nachsetzen die Situation nicht mehr im Griff. Das folgende Handspiel erinnerte stark an Bayern-Profi Jamal Musiala im Heimspiel gegen den SC Freiburg, was Selina Gaus jedoch nicht daran hinderte, das Spielgerät vom Elfmeterpunkt aus halbhoch zum 2:0 (41.) ins Netz zu befördern.
„Jetzt wird es besser“, meinte Trainer Sven Stücker zu Beginn der 2. Halbzeit, in der seine Elf deutlich aggressiver agierte. An drei Eckstößen in Folge (hinter das Tor, zu lang und zu kurz) ließ sich jedoch ablesen, dass es nicht der Tag der Berneckerinnen werden sollte.
Die Hoffnung auf eine deutlich bessere zweite Hälfte sollte sich nicht erfüllen. Alicia Roller, Sarah Ungericht, Sandra Honigmann, selbst die emsige Lea Mutschler kamen nicht wie gewünscht in die Gänge. Elisa Lutz mit einigen beherzten Vorstößen, die läuferisch auffällige Laura Keck, sie alle brachten trotz gutem Willen den Ball nicht in die Box.
Der Anschlusstreffer nach einer Einzelaktion von Laura Keck (82.) fiel zu spät. Angetrieben von acht Minuten (Pokal-) Stimmung reichte auch die Nachspielzeit nicht mehr zum Ausgleich, obwohl die eingewechselte Julia Hiller und Laura Keck diesen gleich zweimal auf dem Fuß hatten.
Bericht von Albert Kraushaar, Fotos von Günter Klink