Quartett Saubachkome.de begeistert 3 Stunden lang Berneck
Mit dem „Beiprogramm“ zum Teinachtalturnier hat die Spielvereinigung Berneck/Zwerenberg erwartungsgemäß einen Volltreffer gelandet: Nach rund drei Stunden schwäbischer Comedy mit ihrem aktuellen Programm „Weltberühmt in Oberschwaben“, wurden der Saubachkome.de noch mehrere Zugaben abgefordert.
Der veranstaltende Verein ist eigentlich im Altensteiger Stadtteil, der im Vereinsnamen steckt, zu Hause. Aber ein großer Teil der Mitglieder kommt aus Neuweilers Ortsteilen Gaugenwald und Zwerenberg. Zahlreiche Zuschauer aus den Dörfern auf der Höhe zog es schon deshalb zum auf dem Sportgelände über Berneck ausgerichteten Teinachtalturnier.
Stark anziehen ließen sich die Besucher über die Umgebung von Altensteig und Neuweiler hinaus trotz des umfangreichen Angebots am Veranstaltungswochenende von dem schwäbischen Quartett. Die Stuhlreihen im Festzeit waren zum ununterbrochenen Lachmuskeltraining gut gefüllt. Die Gruppe aus Äpfingen im Landkreis Biberach hat den durch ihren Ort fließenden, 14 Kilometer langen Saubach berühmt gemacht. Wie die Akteure beiläufig erzählten, landet dessen Wasser nach Vereinigung mit anderen Zuflüssen schließlich, über die Wester, nach in der Donau und der Welt. Viele der Besucher und die Comedians selber erinnerten sich, wie bei einem früheren Auftritt an gleicher Stelle – sie lockten zum dritten Mal – der Strom ausgefallen ist und die Spaßmacher einfach im Dunkeln und ohne Lautsprecher weitermachten. Eine ihrer Stärken, die sie gelegentlich aufblitzen lassen, ist eben die Situationskomik.
Vom Lechzen nach schwäbischem Kartoffelsalat und schwerer Männerkrankheit
Auch als gestriegeltes Sängerquartett mit ernster Miene und kräftigen Stimmen das Publikum zum Lachen zu bringen, machte bei der Spielvereinigung Berneck/Zwerenberg der „Saubachkome.de“ kein Problem.
Im Programm traten zunächst die Verwicklungen des autonomen Fahrens zutage, die das Quartett schließlich die letzten 500 Meter zum Ziel zu Fuß gehen ließen. Die Tücken eines Hochzeitsessens zeigten die Künstler in der Warteschlange zum Buffet auf, wo ihnen, hungrig nach einem schlonzigen schwäbischen Kartoffelsalat lechzend, schließlich die Mahlzeit verwehrt bleibt.
Das Leiden eines schwer an einem Schnupfen erkrankten jungen Mannes, dessen Arzt die Notsituation nicht versteht, beschreibt zwischendurch mit Gesang dessen Note, während die anderen Mitwirkenden im „Wartezimmer“ sitzend seinen Background-Chor bilden. Auch als Sängerquartett, trotz Frack und Fliege mit Lachern durchsetzt, kam die in flixer Umkleidungskunst perfekte Truppe gut an.
„Hoffentlich isch heit Oine dobei“, singt in der letzten Zugabe der Junggeselle Schorsch, und kommt von der Bühne zum Publikum.
„Ha die Augefarb, die tät hervorragend en mei Schlofzemmereirichtung nei basse“, stellt er im lachenden und mitgehenden Publikum vor einer der Frauen stehend fest, während seine Mitstreiter nach ihm rufen.
Herzliche und anerkennende Worte fand am Ende Vereinschef Martin Pietras, als er unter kräftigem Schlussapplaus des Publikums das Quartett Markus Burkhardt, Alwin Hagel, Edgar Hagel und Michael Ogger verabschiedete.
Text: Hans Schabert
Bilder Patrick Lörcher