Bittere 0:5-Niederlage unserer Frauen gegen Tabellenführer SV Eutingen

Spitzenspiel in Berneck sehr einseitige Angelegenheit

Die zahlreichen Zuschauer, die am Sonntag im Spitzenspiel der Landesliga Staffel 2 hochklassigen Fußball sehen wollten, wurden ziemlich enttäuscht. Freuen konnten sich lediglich die Zuschauer, die mit der Mannschaft aus dem Gäu angereist waren. Das Spiel wurde nach 85 Minuten beim Stand von 0:5 von Schiedsrichter Oliver Rathfelder abgebrochen.

Der Grund für das vorzeitige Spielende hatte einen triftigen Grund. Bernecks Abwehrspielerin Jessica Großmann, die zur Halbzeit eingewechselt worden war, war bei einem Sturz mit dem Kopf auf dem Knie einer gegnerischen Spielerin aufgeschlagen. Sie hatte sich dabei so schwer verletzt, dass sie auf dem Platz liegen blieb. Erst nach mehr als einer halben Stunde und einem Notarzteinsatz konnte sie vom Roten Kreuz ins Krankenhaus transportiert werden. Niemand hatte da noch Lust, weiter Fußball zu spielen, so dass der Schiedsrichter in Absprache mit beiden Teams das Spiel abbrach. Vom Spielstand her war klar, dass der Tabellenführer das Spiel gewonnen hat und dadurch einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Meisterschaft und dem damit verbundenen direkten Aufstieg gemacht hat.

Der 2. April war so gar nicht der Tag der Bernecker. Der Platz war tief und nass und damit rutschig. Die Verhältnisse waren aber für beide Teams gleich und können nicht als Entschuldigung herhalten für das schlechte Spiel der Gastgeber. Die Gäste hatten von Anfang an ein leichtes Übergewicht. Als in der 14. Minute eine Eutinger Spielerinnen von der linken Seite, fast von der Eckfahne aus, nach innen flankte, verfehlten eine Abwehrspielerin, eine Eutinger Stürmerin und die Torhüterin den Ball. Am langen Eck stand Maja Bozicevic goldrichtig, brauchte nur den Fuß hinhalten und es stand 0:1.

Die Bernecker Stürmerinnen versuchten meist vergeblich mit weiten Bällen von Torhüterin Nicole Ehnis in den Eutinger Strafraum vorzudringen. Als der Schiedsrichter in der 24. Minute ein vermeintliches Foul im Bernecker Strafraum pfiff, nutzte Marie Johner die Chance und verwandelte den Strafstoß souverän zum 0:2. In der Bundesliga hätte sich der Unparteiische diese Situation in der Video-Area nochmals anschauen können und hätte dann seine Entscheidung korrigiert.

In der 35. Minute das 0:3. Bei einer Flanke von der rechten Seite sprang Jana Nesch höher als ihre Gegenspielerin und köpfte aus kurzer Distanz ein.

Das Team von Trainer Sven Strücker wollte in der 2. Halbzeit noch etwas bewegen und das Ergebnis freundlicher gestalten. Jessica Großmann kam für Emma Kalmbach. Elisa Lutz, die im vorangegangenen Spiel in Asch zwei Tore erzielt hatte, war angeschlagen und wäre nur im äußersten Notfall zum Einsatz gekommen. So richtig ins Spiel fanden Spielführerin Lea Mutschler & Co. weiterhin nicht.

Als man sich in der 52. Minute noch darüber aufregte, dass der Unparteiische einen Freistoß in der eigenen Hälfte in die vermeintlich falsche Richtung gab, erhöhte Janina Eisele nach einem schönen Spielzug auf 0:4. Dass an dem Tag gar nichts zusammenlief, sahen die Zuschauer schon 2 Minuten später. Eine Abwehrspielerin und die Torhüterin waren sich nicht einig, wer den Ball nimmt. Julia Chrzanowski nahm dankend an und schob das Spielgerät zum 0:5 über die Torlinie.

Die dickste Chance hatten die Gastgeber in der 57. Minute. Einen 30-Meter-Freistoß von Alicia Roller ließ die Eutinger Torhüterin abprallen. Der Ball fand an diesem Tag trotz zweier Nachschüsse aber nicht den Weg über die gegnerische Torlinie.

Ein gebrauchter Tag für das Team von Sven Strücker. Nicht nur wegen der deutlichen Niederlage, sondern auch wegen der Verletzung von Jessica Großmann.

Jetzt gilt es für die Bernecker, sich auf kommenden Samstag zu konzentrieren. Um 14 Uhr geht es im Heimspiel gegen den SV Alberweiler II um den Einzug ins Finale im WFV-Verbandspokal.

Nicole Ehnis, Luisa Keck, Selina Knospe, Lea Mutschler, Sandra Honigmann, Emma Kalmbach (ab 46. Minute Jessica Großmann), Alicia Roller, Jessica Schwarz, Sarah Ungericht, Jana Rutz, Laura Keck (ab 65. Minute Julia Hiller).

Text und Fotos von Friedrich Blaich