Können unsere Frauen gegen Rottweil nachlegen?
Drei Spiele – zwei Siege – 6 Punkte. Das ist die erfreuliche Bilanz des Teams aus dem Kreis Calw in der Rückrunde der Verbandsliga der Frauen. Wenn da nicht die verkorkste Hinrunde gewesen wäre, würde es richtig gut aussehen für Trainer Sascha Renz und sein Team. Am Sonntag ist der FV 08 Rottweil zu Gast in Berneck.
In der Vorrunde mussten sich die Bernecker knapp 1:0 geschlagen geben. Die Entscheidung fiel bereits in der 12. Minute durch einen Freistoß. Ein Unentschieden wäre aber durchaus drin gewesen. In Anbetracht der Tabellensituation ist eine Punkteteilung jetzt fast zu wenig. Man will möglichst rasch die Abstiegsplätze verlassen. Um diesem Ziel näher zu kommen, wäre ein Sieg wichtig, zumal bereits am Mittwoch nächster Woche mit dem FFV Heidenheim ein weiterer starker Gegner zum Nachholspiel nach Berneck kommt, gegen den sich die Schwarzwälder bisher immer sehr schwer taten.
Wie gut die Rottweiler drauf sind, ist schwer einzuschätzen. Das Spiel gegen den TV Jebenhausen letzten Sonntag fiel aus. Zuletzt gab es beim SV Musbach eine 5:1-Klatsche, davor einen 2:1 Sieg beim FV Bellenberg und gegen Tabellenführer TSV Neuenstein konnte man durch ein 1:1 zumindest einen Punkt holen.
Sicher werden die Bernecker den deutlichen 4:0 Sieg beim Tabellenschlusslicht TGV Dürrenzimmern nicht überbewerten. Er war aber sehr wichtig für das Selbstvertrauen und eröffnet weiterhin die Chance, den Klassenerhalt durch eigene Kraft zu schaffen.
Ein wesentlicher Faktor, dass es in den letzten Wochen wieder besser läuft, ist die Rückkehr von Spielmacherin Jana Rutz und Sarah Ungericht nach der Winterpause. Beide sind zurück auf dem Weg zu alter Stärke, nachdem sie vor der Winterpause verletzungsbedingt überhaupt nicht bzw. nur in drei Punktspielen mit dabei waren. Jana Rutz ist Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld, arbeitet nach hinten mit und verteilt clever die Bälle an ihre Mitspielerinnen. Mittelstürmerin Sarah Ungericht hat in den letzten 3 Spielen 3 Tore erzielt. Die Bernecker hoffen natürlich, dass es so weitergeht. Die vereinsinterne Torschützenliste führt Alica Roller mit 10 Treffern an. Sie hat 10 der 26 Bernecker Tore erzielt.
Ein weiterer positiver Faktor ist, dass man weniger Gegentreffer hinnehmen muss als in den letzten Jahren. Waren es in der ersten Saison in der Verbandsliga durchschnittlich über 4 Tore so ist man jetzt bei 2,2. Durchschnittlich trafen die Bernecker Stürmerinnen 1,7-mal ins gegnerische Gehäuse. So gesehen wäre ein 2:2 das naheliegendste Ergebnis.
Will man die Bernecker an der Tabellenspitze sehen, muss man in die Fairnesstabelle schauen. In 15 Spielen gab es bisher nur 5 gelbe Karten – Liga-Bestwert! Am anderen Ende der Tabelle steht der TGV Dürrenzimmern mit 23 gelben Karten, 1 rot/gelben und 3 roten Karten. Dass der Tabellenletzte einen körperbetonteren Fußball spielt, davon konnten sich die Bernecker Spielerinnen selbst überzeugen. Selbst Trainer Sascha Renz konstatierte, dass seine Spielerinnen häufig zu brav sind. Soll nicht heißen, dass sie unfair spielen sollen, aber mitunter etwas körperbetonter an den Gegner rangehen sollen.