Doppelpack von Alicia Roller reicht für Frauen nicht zum Sieg
4:2 Niederlage gegen TV Jebenhausen der Personalsituation geschuldet
Nach dem Abpfiff der Begegnung auf dem Kunstrasenplatz in Reichenbach an der Fils (der TV Jebenhausen hat sich seit dieser Saison im Bereich vom Frauenfußball mit dem VfB Reichbach zusammengeschlossen) stand für Bernecks Coach Sascha Renz fest: wenn wir auch nur annähernd alle Spielerinnen an Bord gehabt hätten, hätten wir dieses Spiel gewonnen.
Die schlechten Nachrichten bei den Bernecker Frauenmannschaft reißen nicht ab. Die Verletzung von Annabell Finkbeiner, die sich vor Wochenfrist an der Hand zugezogen hat, hat sich als Kahnbeinbruch herausgestellt. Am Freitag im Training erwischte es nun auch noch Luisa Keck. Sie zog sich einen Bruch der Speiche zu und ist deshalb einige Wochen mit einem Gips am Arm unterwegs.
Da einige Spielerinnen mit der Schule unterwegs waren, andere berufsbedingt fehlten und einige wegen Krankheit, musste Trainer Sascha Renz mit nur einer Auswechselspielerin ins Filstal fahren.
Bereits nach 8 Minuten verletzte sich Nadine Wiese, die diesmal auf ihrem angestammten Platz in der Innenverteidigung spielte. Sie musste kurz darauf ausgewechselt werden. Weitere Ausfälle würden bedeuten, dass man in Unterzahl weiterspielen müsste.
Die Taktik von Sascha Renz war klar: hinten dicht und vorne versuchen, mit Konterangriffen etwas zu reißen. Außerdem war Kräftesparen angesagt. Dementsprechend hatten die Gastgeber Feldvorteile und kamen zu zahlreichen Abschlüssen. Vielfach waren dies Fernschüsse, die das Tor verfehlten oder so harmlos waren, dass Nicole Ehnis keine Mühe hatte, sie zu entschärfen. In der 24. Minute dann doch das 1:0 für Jebenhausen, nachdem kurz zuvor die Bernecker die Möglichkeit hatten, in Führung zu gehen.
Die Taktik für Halbzeit 2: so weitermachen und wenn es beim 1:0 bleibt, in der letzten Viertelstunde alles auf Angriff setzen. Es kam aber anders. Schon nach 3 Minuten fiel das 2:0.
Die Jebenhausener Abwehr war durchaus verwundbar. Insbesondere mit weiten Torabschlägen auf die Stürmerinnen wurden die Bernecker gefährlich. So in der 59. Minute als ein Ball über eine Abwehrspielerin hinwegsprang und Alicia Roller allein aufs Tor zustürmte. Sie schob den Ball clever an der Torhüterin vorbei zum Anschlusstreffer. Nur 4 Minuten später erzielte sie gar den Ausgleichstreffer zum 2:2. Emma Kalmbach hatte sich auf der rechten Seite durchgetankt, traf aber nur den Pfosten. Der Ball sprang auf die linke Seite, wo „Ali“ stand und einlochte.
Würden die Körner reichen, um den Punkt über die Zeit zu retten? Einige Spielerinnen waren angeschlagen und wären ausgewechselt worden, wenn es dafür eine Möglichkeit gegeben hätte. Die Gastgeber erspielten sich mehrere gute Möglichkeiten, so ging ein Kopfball nach einer Ecke in der 68. Minute haarscharf am Pfosten vorbei. In der 70. Minute rettete Nici Ehnis mit einer Glanztat. In der 75. Minute dann doch der erneute Führungstreffer von Jebenhausen. Ein 25-Meter-Schuß aus halbrechter Position schlug im langen unteren Eck ein.
In den letzten 10 Minuten setzte Sascha Renz dann alles auf eine Karte. Entweder man nimmt einen Punkt mit oder im schlimmsten Fall fängt man noch ein Tor ein. Die Bemühungen der Spvgg. wurden nicht belohnt. In der 89. Minute war Jebenhausen mit einem Konterangriff zum 4:2 erfolgreich.
Sascha Renz nach dem Spiel: Unter denkbar schlechten Voraussetzungen haben die Mädels ein sehr gutes Spiel gemacht. Speziell nach dem 0:2 haben sie große Moral gezeigt und sich zurückgekämpft. Leider hat der Sonntagsschuss zum 3:2 das Spiel entschieden. Besonders erwähnenswert, dass Maria Kirn und Kim Kettner in der 1. Mannschaft ihr erstes Punktspiel bestritten in dieser Saison.- Wir nehmen die gute Leistung mit ins nächste Spiel in zwei Wochen gegen Asch.
Nicole Ehnis, Jessica Großmann, Lea Mutschler, Selina Knospe, Cindy Renz, Nadine Wiese (ab 15. Minute Maria Kirn), Pia Kirn, Jessica Schwarz, Emma Kalmbach, Kim Kettner, Alicia Roller
Text und Fotos von Friedrich Blaich