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Frauen gehen mit 1:7-Schlappe in die Winterpause

Überraschend kam die Niederlage gegen den TSV Lustnau nicht. Zumindest eine Halbzeit lang sah das Ergebnis für die Gastgeber aber gar nicht so schlecht aus, obwohl der Meisterschaftsfavorit klar überlegen war. Bis zur 39. Minute stand es 1:1.

Der Name Gina Rilling wird den Berneckern nachhaltig in Erinnerung bleiben. Die 20jährige, die zuvor bei VfL Sindelfingen Ladies in der 2. Bundesliga gespielt hat, war im Januar 2019 zum TSV Lustnau gewechselt. Sie war mit Abstand die beste Spielerin auf dem Feld und vergrößerte durch sage und schreibe 5 Tore ihren Vorsprung in der Torjägerliste und führt diese mit nunmehr 18 Treffern klar an.

Trainer Theo Blaich hatte logischerweise sein Team sehr defensiv eingestellt. Seine Taktik, mit cleverem Verschieben den Gegner erst gar nicht gefährlich vor das eigene Tor kommen zu lassen, funktionierte anfangs recht gut. Es war klar, dass man nur durch gelegentliche Konter gefährlich vor das Lustnauer Tor kommen würde. Dies war erstmals in der 10. Minute der Fall. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Gegner schon ein halbes Dutzend Eckbälle erzielt.

Es dauerte aber bis zur 22. Minute bis das 0:1 fiel. Gina Rilling wurde an der Strafraumgrenze angespielt, ihr Schuss aus der Drehung schlug direkt neben dem linken Pfosten ein.

In der 28. Minute erzielte Sarah Ungericht den 1:1-Ausgleichstreffer. Dabei setzte sie sich energisch gegen ihre Gegenspielerin durch, umspielte auch noch die Torhüterin und schob dann das Spielgerät über die Torlinie.

Die Überlegenheit der Lustnauer hielt auch in der Folgezeit an. Das Team aus Tübingen kam zu weiteren Chancen. In der 39. Minute war es wieder die 161 cm große Gina Rilling, die einlochte und wieder schlug der Ball am linken Pfosten ein.

In der 45. Minute, als sich die Gastgeber schon in der Pause wähnten, schlug eine Lustnauer Spielerin eine gut getimte Flanke von der linken Torauslinie in den Bernecker Strafraum. Relativ ungehindert brauchte Michelle Engelhardt in 8 Meter Torentfernung nur den Fuß hinhalten und der Ball landete zum 1:3 im Bernecker Netz.

Zu Beginn der 2. Halbzeit gab es ein paar Möglichkeiten für die Gastgeber. In der 48. Minute wurde ein Schuss von Sarah Ungericht abgeblockt. In der 52. Minute ging ein Freistoß von Alicia Roller aus aussichtsreicher Position über das Tor.

Die durch die Überlegenheit der Gäste eh geringen Hoffnungen der Berneckerinnen doch noch etwas zu retten, wurden in der 54. Minute endgültig zerstört. Gina Rilling verlängerte an der Strafraumgrenze einen Ball richtig clever zum 1:4.

In der 61. und 71. Minute rettete Innenverteidigerin Nadine Wiese für ihr Team gleich zweimal auf der Torlinie und verhinderte einen noch höheren Rückstand.

In der 78. Minue fiel dann aber 1:5. Diesmal schlenzte Gina Rilling den Ball gekonnt an Torhüterin Nicole Ehnis vorbei ins Netz. Nur 3 Minuten später machte sie sogar ihr 5. Tor zum 1:6.

Den Schlusspunkt zum 1:7 setzte in der 89. Minute Fabienne Limberger, die relativ ungestört durch den Bernecker Strafraum marschieren konnte und zum Abschluss kam.

Fazit aus Bernecker Sicht: der Gegner war klar überlegen und geht verdient als Tabellenführer zum Ende der Vorrunde in die Winterpause. Das Team von Trainer Reinhold Kramer, in der letzten Saison Vizemeister, war der stärkste Gegner, mit dem man es in den 11 Punktspielen zu tun hatte. Die zum Klassenerhalt notwendigen Punkte muss man in der Rückrunde, die Mitte März beginnt, gegen schwächere Gegner holen.

Da das bisherige Schlusslicht TV Jebenhausen durch ein 3:3 gegenden TSV Münchingen einen Punkt geholt hat und jetzt ebenfalls 4 Zähler auf dem Konto hat, ist die Spielvereinigung aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht.

Es spielten: Nicole Ehnis, Jessica Großmann (ab 54. Minute Zoe Mast), Luisa Keck (ab 76. Minute Vanessa Stricker), Lea Mutschler, Cindy Renz (ab 65. Minute Elisa Lutz), Pia Kirn, Alicia Roller, Nadja Dürr, Jessica Schwarz, Sarah Ungericht, Nadine Wiese

Text und Fotos von Friedrich Blaich