Personalprobleme bei den Frauen gehen nicht aus
Den Punktgewinn mit dem 2:2 letzten Sonntag gegen den TSV Neuenstein haben sich die Bernecker teuer erkauft. Die schnelle Stürmerin Sandra Honigmann musste in der 72. Minute verletzt ausgewechselt werden. Wie sich herausgestellt hat, hat sie sich einen Riss des Syndesmosebands zugezogen. Sie wurde inzwischen bereits operiert, wird ihrer Mannschaft aber mehrere Monate fehlen.
Am Sonntag gegen den Gegner aus dem Strohgäu hat Coach Theo Blaich zudem ein Torwartproblem. Seine Nr. 1 Carina Schanz befindet sich berufsbedingt für einige Monate im Ausland und die aktuelle Torhüterin Nicole Ehnis, die gegen Neuenstein hervorragend gehalten hat, ist am Sonntag privat verhindert. Deshalb wird Anna-Sophie Siepmann zwischen den Pfosten stehen. Die angehende Krankenschwester hat früher bei den B-Mädchen gespielt, aber in der letzten Saison pausiert.
Theo Blaich ist froh, dass er mit seinem Team gegen Neuenstein nicht die 5. Niederlage in Folge einstecken musste. Nachdem man in 3 der 4 verlorenen Spiele zunächst in Führung lag, war es diesmal umgekehrt: Nach einem 2-Tore-Rückstand war seine Mannschaft drauf und dran, das Spiel komplett zu drehen. Durch zwei Tore innerhalb der letzten Viertelstunde reichte es zumindest noch zu einem Teilerfolg.
Waren die Bernecker Spielerinnen bisher zu brav? In den ersten 5 Punktspielen haben die Unparteiischen nicht eine einzige Verwarnung gegen sie ausgesprochen. Im Spiel gegen Neuenstein sahen gleich vier Spielerinnen die gelbe Karte. Der Coach findet es jedenfalls gut, wenn man nicht zu zögerlich spielt. Man will nicht unfair sein und absichtliche Foulspiele sollen vermieden werden, eine gesunde Härte ist aber o.k. und ist in dieser Liga auch erforderlich.
Der TSV Münchingen ist der direkte Tabellennachbar und hat durch zwei Siege sechs Punkte und damit zwei mehr auf dem Konto als die Bernecker. Nach dem Auftaktsieg gegen Jungingen gab es lediglich noch ein Erfolgserlebnis gegen das Tabellenschlusslicht FV 09 Nürtingen.
Unter normalen Umständen und in Bestbesetzung wäre ein Sieg für die Schwarzwälder sicher ein sehr realistisches Ziel. Ob es auch mit einer erneut stark veränderten Aufstellung gelingt, etwas zu reißen, ist offen. Gegen den TSV Neuenstein haben jedenfalls alle Spielerinnen vor allem in der 2. Halbzeit bravourös gekämpft. Spielführerin Nadja Dürr und ihre Kameradinnen werden mit derselben guten Einstellung ins Spiel gehen, schließlich handelt es sich nicht nur um ein weiteres Heimspiel sondern auch um ein sogenanntes 6-Punkte-Spiel. Und da ist es bekanntlich besonders wichtig, dass man solche Spiele gewinnt oder zumindest aber nicht verliert, damit sich der Rückstand nicht noch weiter vergrößert.
Am Wochenende gibt es im selbst bewirtschafteten Sportheim der Spielvereinigung Berneck/Zwerenberg Schlachtplatte. Das Essen würde den Spielerinnen und den Verantwortlichen nach getaner Arbeit sicher viel besser schmecken, wenn das Spiel mit einem Sieg enden würde. Spielbeginn ist um 11 Uhr.
Text und Fotos von Friedrich Blaich